Sonntag, 31. Januar 2010
...totgesagte leben länger...
00:54 |
Post bearbeiten
Credit: kere-architecture.com / Schule in Dano, Burkina Faso
Da formulierte Christoph Schlingensief dieser Tage im Fernsehen doch den schönen Satz, er könne noch nicht sterben, solange er nicht wisse, warum er hier ist; und plötzlich begreift man den nicht zu bändigenden Lebenstrieb, der den Theatermann umgibt.
Er hat nicht nur ein Thema. Da ist vieles, das ihn umtreibt. Da sind diverse Projekte, Träume, Ziele. Nach der intensiven, künstlerischen Auseinandersetzung mit seiner Krebserkrankung hat er beispielsweise die Internet-Plattform Geschockte Patienten gegründet, wo Betroffene sich austauschen, gegenseitig stützen und vor allem autonomer werden sollen.
Aktuell arbeitet er aber hauptsächlich an der Realisierung eines Theaterdorfs in Burkina Faso. Unter dem Motto 'Jedem Mensch seine Oper' soll hier ein Dorf entstehen, mit Wohnhäusern und Schulen, dessen Zentrum ein Festspielhaus bilden wird. Die Idee wird als 'langfristige Initiative zur Eigeninitiative' verstanden und geht von einem neuen und ungewohnten Opernbegriff aus:
FESTSPIELHAUS AFRIKA befreit die Kolonie Oper aus ihrer momentanen Erstarrung und begreift sie als lebendiges Gefäß mit Löchern, das von seiner Umgebung aufnimmt und in seine Umgebung abgibt. Dieser Vorgang ist zwingend, denn: Die Oper kann nur soviel Kraft im Politischen und Sozialen erzeugen, wie sie in sich aufgesogen hat und die soziale und politische Umgebung kann nur soviel empfangen, wie sie eingebracht hat.
Wer das Projekt unterstützen möchte kann auf der Internetseite sogar einen Bastelbogen bestellen und dadurch für das ungewöhnliche Vorhaben spenden und seine eigene kleine Oper bauen.
Schlingensiefs Idee wird übrigens mit Hilfe und unter der Planung seines Architekten-Freundes Diébédo Francis Kéré entstehen. Dieser stammt selbst aus Burkina Faso und hat dort, nach seinem Studium in Deutschland, bereits Projekte realisiert. 2004 gewann er für die Planung einer Grundschule in seinem Heimatdorf Gondo den Aga Khan Award for Architecture. Mit seiner Stiftung 'Schulbausteine für Gondo' widmet er sich schon seit etlichen Jahren der Entwicklungshilfe mit dem Schwerpunkt Bildung. Im letzten Jahr folgte nun der Global Award for sustainable Architecture. Kéré lehrt zudem an der TU Berlin und forciert sich immer wieder auf seine Schwerpunkte: urban developement, Nachhaltigkeit und die Integration lokaler Arbeitskräfte.
Aktuell arbeitet er aber hauptsächlich an der Realisierung eines Theaterdorfs in Burkina Faso. Unter dem Motto 'Jedem Mensch seine Oper' soll hier ein Dorf entstehen, mit Wohnhäusern und Schulen, dessen Zentrum ein Festspielhaus bilden wird. Die Idee wird als 'langfristige Initiative zur Eigeninitiative' verstanden und geht von einem neuen und ungewohnten Opernbegriff aus:
FESTSPIELHAUS AFRIKA befreit die Kolonie Oper aus ihrer momentanen Erstarrung und begreift sie als lebendiges Gefäß mit Löchern, das von seiner Umgebung aufnimmt und in seine Umgebung abgibt. Dieser Vorgang ist zwingend, denn: Die Oper kann nur soviel Kraft im Politischen und Sozialen erzeugen, wie sie in sich aufgesogen hat und die soziale und politische Umgebung kann nur soviel empfangen, wie sie eingebracht hat.
Credit: festspielhaus-afrika.com
Schlingensiefs Idee wird übrigens mit Hilfe und unter der Planung seines Architekten-Freundes Diébédo Francis Kéré entstehen. Dieser stammt selbst aus Burkina Faso und hat dort, nach seinem Studium in Deutschland, bereits Projekte realisiert. 2004 gewann er für die Planung einer Grundschule in seinem Heimatdorf Gondo den Aga Khan Award for Architecture. Mit seiner Stiftung 'Schulbausteine für Gondo' widmet er sich schon seit etlichen Jahren der Entwicklungshilfe mit dem Schwerpunkt Bildung. Im letzten Jahr folgte nun der Global Award for sustainable Architecture. Kéré lehrt zudem an der TU Berlin und forciert sich immer wieder auf seine Schwerpunkte: urban developement, Nachhaltigkeit und die Integration lokaler Arbeitskräfte.
Auf schlingensief.com und dem hauseigenen schlingenblog kann man regelmäßige Updates aus dem Leben und Schaffen Schlingensiefs finden.
In der Sendung Gero von Boehm, begegnet am 1. Februar, also morgen, der Journalist dem Theatermacher. Um 22:25 werden sie auf 3sat über den Tumor als Berufung, Vergangenheit in der Gegenwart und die Zukunft Afrikas bzw. Burkina Fasos sprechen.
Wer keine Zeit dafür finden wird, oder jetzt schon einmal etwas sehen will, kann hier das Interview mit Schlingensief bei 3 nach 9 von Radio Bremen anschauen:
Wer keine Zeit dafür finden wird, oder jetzt schon einmal etwas sehen will, kann hier das Interview mit Schlingensief bei 3 nach 9 von Radio Bremen anschauen:
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
tags
- ADC (6)
- advertising (6)
- affektblog (1)
- Ai Weiwei (1)
- Akademie der Künste (1)
- Albert Speer (2)
- Andy Warhol (1)
- Angelika Taschen (1)
- Anish Kapoor (1)
- apps (1)
- Arcademi (1)
- architecture (4)
- architektur (5)
- art (25)
- Art Basel (1)
- AUSLAND (16)
- Ausschwitz (1)
- ausstellung (5)
- Barcelona (1)
- bento-box (1)
- Berlin (12)
- bio (1)
- Blickfang (1)
- book (4)
- brandeins (1)
- Buch (4)
- Buchmesse Leipzig (1)
- Cádiz (1)
- cake (1)
- camera obscura (1)
- chocolate (1)
- Chopin (1)
- Christoph Schlingensief (1)
- Circleculture (1)
- cookbook (1)
- Copenhagen (5)
- culture (3)
- cupcakes (1)
- Curry et Coco (1)
- Daniel Buchholz Galerie (1)
- Daniel Spoerri (1)
- design (7)
- Destructed (1)
- DISKURS (23)
- drink (1)
- eat-art (1)
- eating the universe (3)
- economy (1)
- Ed Ruscha (1)
- Ein Herz für Blogs (1)
- El Corte Inglés (1)
- environment (1)
- event (6)
- exhibition (4)
- fairtrade (1)
- film (2)
- food (14)
- frankreich (2)
- Galerie Christian Nagel (1)
- Gängeviertel (2)
- gesellschaft (2)
- getränk (1)
- gift (2)
- glamcanyon (1)
- google (1)
- Großbritannien (2)
- Gudberg (1)
- guerrilla-gardening (1)
- Haiti (1)
- Hamburg (4)
- Hamburger Kunsthalle (1)
- Hans Gerlach (2)
- Hans Magnus Enzensberger (1)
- Haus am Waldsee (1)
- Haus der Kunst (1)
- Herta Müller (1)
- homemade (1)
- HÖREN (14)
- illustration (1)
- Innsbruck (2)
- iPhone (1)
- Isa Genzken (1)
- Jason Hackenwerth (1)
- Joseph Beuys (1)
- Julia Stoschek (1)
- Julian Hakes (1)
- Katja Hentschel (1)
- Kilian Martin (1)
- Klaus Staeck (1)
- Kochbuch (1)
- Köln (1)
- konzert (1)
- Kopenhagen (3)
- KUNST (33)
- KunstLeben (1)
- Kurzfilmtage Oberhausen (1)
- Lehnbachhaus (1)
- Leipziger Buchmesse (1)
- LESEN (9)
- Lesen im Netz (1)
- LesMads (1)
- Lettre International (1)
- lichtfaktor (1)
- lit.Cologne (1)
- Literatur im Netz (1)
- literature (12)
- London (2)
- luzinterruptus (1)
- magazine (5)
- Maria Lassnig (1)
- Marjolein Delhaas (1)
- media (2)
- Monopol (1)
- Morten Dysgaard (1)
- München (3)
- museum (1)
- museums (1)
- music (8)
- Musik (9)
- myself (1)
- NETZGUT (11)
- NewYork (1)
- Nick Cave (1)
- Nils Dunkel (1)
- nude paper (1)
- Paris (4)
- Peter Sloterdijk (1)
- photographie (1)
- photography (2)
- Pipilotti Rist (1)
- politics (14)
- politik (4)
- print (9)
- produkt (3)
- Rachel Thorlby (1)
- radio (1)
- SEHEN (55)
- Sevilla (5)
- sex (1)
- shop (10)
- Sigmar Polke (1)
- Signe Wenneberg (1)
- skating (1)
- society (17)
- Spain (1)
- Spanien (2)
- SPEISESAAL (19)
- stadtentwicklung (1)
- streetart (2)
- Stuckrad-Barre (1)
- Stuttgart (2)
- style (6)
- superpaper (1)
- tanz (1)
- tea (1)
- The Junction (1)
- Tinker Hatfield (1)
- trashbags (1)
- travel (8)
- travelettes (1)
- trespluscool (1)
- TV (5)
- urbanartcore (1)
- Valentine (1)
- video (44)
- videoart (1)
- We have Band (1)
- web (14)
- weddingcake (2)
- werbung (7)
- whitney biennal (1)
- Xavier Mary (1)
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen