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Freitag, 19. März 2010

...Messeschau / Generation Porno...



Sie ist ein Mädchen; ein verfolgtes Mädchen im Medienzeitalter. Diverse Termine sagte sie ab, Abschottung scheint ihre Devise zu sein. Dabei ist Helene Hegemann der Star der diesjährigen Buchmesse in Leipzig. Ihr Buch Axolotl/Roadkill beschäftigt seit Monaten die Feuilletons der wichtigen und unwichtigen Blätter in diesem Land. 
Die Buchmesse allerdings wurde für sie zum Spießrutenlauf. Da sind zum einen die Plagiatsvorwürfe, die ihr inzwischen auch von so namhaften Vertretern der Literaturszene, wie Günther Grass und Christa Wolf angekreidet werden. Zum anderen steht immer wieder die Frage im Raum, wieviel sie selbst mit ihrer drogenabhängig-verrohten Protagonistin gemein hat. Anhand beider Punkte wird der Wert ihrer literarischen Leistung gemessen, wobei auch hier alle zu unterschiedlichen Ergebnissen gelangen. Wie auch immer die Fragen beantwortet werden, ich vermute, Helene Hegemann muss sich keine Sorgen machen. Sie ist angekommen im deutschen Kulturzirkus, auch wenn ihr der Preis der Buchmesse gestern verwehrt blieb.  
Viel interessanter erscheint mir persönlich jedoch die Generation, als deren Stimme sie ausgerufen wurde. Vermittelt Hegemann uns hier eine ansehnliche Sozialstudie oder bedient sie vielmehr eine  Phantasiewelt der sich alterslos fühlenden Berlin-Mitte-Partygänger zwischen 30 und 40? Einer Zielgruppe die bereits in festgesetzten Mustern agieren muss und sich deshalb an der Hegemannschen Ausbruchstimmung berauscht?
Wer etwas über diese, nach 1990 geborene, Generation Porno wissen möchte, findet womöglich aufschlussreichere Informationen, wenn er das gleichnamige Buch des jungen Autors Johannes Gernert liest. Hier geht es nicht nur um die angebliche Verrohung der Jugendlichen sondern auch um eine zeitgemäße Form der Aufklärung. Er thematisiert eine sogenannte Porno-Kompetenz und die Aufgaben der Eltern und Lehrer und damit auch der Politik.  

...links zum Thema:


   

Mittwoch, 17. März 2010

...doch noch...




Da scheint nun jemand dem Kassettenmädchen entwachsen zu sein... sich über den Müll auf seinem Balkon hinweggesetzt zu haben, um in den politischen Tiefen unseres Landes die Oberflächlichkeit zu entlarven. 
Benjamin von Stuckrad-Barre hat Pop-(Literatur)-Geschichte geschrieben und ich muss zugeben in zarten Alter von 15-18 Jahren all seine Werke verschlungen zu haben: Soloalbum, Livealbum, Remix, Blackbox,... Dann kam noch Deutsches Theater. Dann kam die Trennung. Zuviel Pop war mir über den Kopf gewachsen, ich besann mich auf die Tiefen der Deutschen Literatur, las Nietzsche, Mann und Goethe. Die literarische Moderne fand ich nur bei den Amerikanern in guten Händen, wurde zum Jünger von T.C. Boyle, Jonathan Franzen, David Foster Wallace und Philipp Roth. Stuckrad-Barre begegnete ich hin und wieder in Artikeln und Zeitungen, einmal auch im Vorwort zu Fausers Klassiker: Rohstoff.
Jetzt ist sein neues Buch da Auch Deutsche unter den Opfern und bekommt beste Kritiken. So  ist auf seiner Homepage folgendes Zitat zu lesen:

“Wenn Bildungserlebnisse so sind, begeistern sie mich. Ich lerne mit jeder Seite. Das ist bitter nötig, weil ich alle diese Prominenten nicht kenne. Alles Lücken, die ich ohne Stuckrad-Barres Botschaften nie hätte füllen können. Die Wonnen der Gewöhnlichkeit bringt er mir näher als weiland Thomas Mann. Das muß doch einmal gesagt sein!” 
HANS MAGNUS ENZENSBERGER

Eine der schönsten Rezensionen und ein amüsanter Vorgeschmack findet sich in Der Zeit. Hier werden wir schon einmal an die politischen Niederungen erinnert, die der Autor für die Zeitung Die Welt in den letzten Jahren in Augenschein genommen hat. 
Ich habe das Sammelbändchen nun sofort bestellt und wer heute Abend in Berlin sein sollte kann ihn im Postbahnhof mit Christian Ulmen für sich lesen lassen...

"Wer unsere Republik im neuen Millennium begreifen will, kommt an diesem Buch nicht vorbei.”
DER SPIEGEL




17.03.2010Berlin
Postbahnhof 20.00 Uhr
Premieren-Lesung aus dem neuen Buch
"Auch Deutsche unter den Opfern"
mit Benjamin von Stuckrad-Barre und Christian Ulmen
Telefon:  030 / 61101313





Donnerstag, 11. März 2010

...read me!





Allerorten wird von der Lesefaulheit der Jungen, aber auch der Alten gesprochen. In der Zeit war zu lesen, dass sich die Mittelschicht aus Angst vor dem sozialen Abstieg an die Literatur klammert. Bücher werden gekauft, sie werden in Regale gestellt; wenn es ihnen gut geht, dann werden sie gelegentlich abgestaubt und - unter Umständen - sogar gelesen. Diese Art des Lesens dient aber oftmals nur der Anhäufung von Informationen oder Wissen, obschon es sich hierbei um ein großes Wort handelt. Selten steht der Genuss oder gar der Müßigang im Vordergrund. Ein Buch zu lesen ist allerdings nicht nur ein Vorgang währenddessen kleine schwarze Zeichen im Gehirn zu sinnhaften Sätzen zusammengefügt werden. Es handelt sich vielmehr um eine zu erlernende Kulturtechnik, wie uns das Radio bzw. ein Buch wissen lässt. Unter dem Titel Das lesende Gehirn erschien das Buch der Maryanne Wolf, die sich nachhaltig mit dem Thema Lesen und dessen Entwicklung beschäftigte. Nach Weihnachten sendete das Deutschland Radio hierzu einen stream, den ich Euch nicht vorenthalten möchte: link! 


In einigen Tagen beginnt nun die Leipziger Buchmesse (18.-21. März), wobei sich Verlage, Autoren und die gesamte Branche in Selbstbeweihräucherung üben werden. Zu diesem Anlass möchte ich meine eigenen kleinen Literaturwochen einläuten, in denen ich an ca. jedem zweiten Tag eine kleine Auseinandersetzung mit der Literatur, aber auch dem Medium Buch und einer modernen Rezeption dessen - beispielsweise im Internet - führen möchte...




Donnerstag, 7. Januar 2010

...spät aber gut!




Ich bin nicht die Erste. Wenn man es genau nimmt bin ich nie die Erste. Ein Spätzünder sozusagen. Und in diesem Fall bin ich besonders spät dran! Es handelt sich bei meinem heutigen Eintrag schließlich um eine Produktempfehlung, die man besser noch im letzten Jahr erhalten hätte. Zu meiner Entschuldigung bleibt mir nur zu sagen, dass ich diesen wundervollen Kalender gerade eben erst auf trespluscool.com entdeckt habe. Diese schönen Stücke sind selbst erdacht und handgemacht und auf der Homepage ilovebook.nl zu erwerben. Die Designerin Marjolein Delhaas zeichnet auch für diverse andere Projekte verantwortlich, die durch ihre puristische Umsetzung bestechen. Ihre Arbeit verfolgen und beobachten kann man in ihrem Blog.









Allen, die bereits über einen Kalender für dieses Jahr verfügen, kann ich übrigens auch die fein gebunden Blankbooks ans Herz legen... 




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