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Donnerstag, 20. Mai 2010
...goodies...
00:42 |
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Das graue T-Shirt mit dem Schriftzug Passion stammt von der Deutschen Bank und bestätigt mir etwas, worüber ich mir zuvor nie Gedanken gemacht hatte: Banken sollten keine T-Shirts gestalten. Auch der restliche Inhalt der Bank-Tüte ist nicht vielversprechend, abgesehen von den Hinweisen auf die hauseigene Kulturförderung. Zumindest erscheint es mir als vollkommen unnötig, sich Eine Reise zu Deutschlands Zukunftsmachern zu kaufen oder sich die Berliner Philharmoniker im Internet anzusehen. (Eine Platte hat mehr Charakter.)
Andere Mitbringsel vom ADC-Kongress überzeugen immerhin durch mehr Qualität. Zum einen ist da das Max Creative-Heft, in dem die Gewinner dieser Saison aufgelistet sind und das den selben Titel, wie der Gipfel ihn trägt, Creative Clash, mit Bildern des Künstlers Florian Süssmayr untermalt wissen wollte:
Zum anderen ist da das Magazin für kreative Kommunikation: beef, das durch ein tolles Layout in Verbindung mit informativen Inhalten glänzen kann und bei dieser Ausgabe den eigenen Titel zum Programm erhob. So findet sich ein Portrait des Künstlers Tobias Rehberger neben einem Interview mit dem Rapper Sido, während uns ein paar Seiten weiter Rikke Schubart die sich ändernde Ästhetik in Kriegsdarstellungen erläutert. Das Motto der Ausgabe ist: Warum Kreative Konflikte suchen und die Antworten sind so facettenreich wie die befragten Personen. Provokationssucht und betriebswirtschaftliches Kalkül werden nebeneinander betrachtet. Wertungsfrei. Anregend.
Sido / gezeichnet von Elizabeth Moch für beef
Tobias Rehberger / gezeichnet von Elizabeth Moch für beef
Ich selbst freue mich allerdings am meisten über Stift und Papier, denn nichts ist besser, als selbst kreativ zu werden...
Mittwoch, 12. Mai 2010
...feinschmecker...
05:13 |
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Wer ahnt schon, das saucisse crue à tartiner lediglich der französische Name für die bei uns profan als Mettwurst bezeichnete Spezialität ist? Und wer weiß, das Meerrettich im Spanischen rábano pikante heißt? Wie nützlich solch ein Wissen jedoch sein kann, bemerkt man, wenn man die Leidenschaft des Reisens und des Essens des öfteren verbindet. Dem aktuellen Feinschmecker (05/10) jedenfalls liegt ein kleines Wörterbuch für reisefreudige Gourmets bei, das ich jedem ans Herz legen möchte, der gerne landestypische Gerichte und neue Geschmacksrichtungen erkundet. Abgesehen von den Übersetzungen der Speisen, die uns in Italien oder den USA auf Speisekarten begegnen können, enthält das Büchlein auch interessante Informationen über landestypische Gepflogenheiten, wie die britische Teatime und eine Zusammenstellung von Getränken, wie Wein oder Whiskey. Angereichert mit Extraseiten zum Thema Steak, Käse oder Olivenöl vermittelt es zusätzliche Informationen, bevor man mit Hilfe der Übersetzung von Mengenabgaben die Märkte erkundet. Trotz seiner Reichhaltigkeit ist das Kulinarische Wörterbuch so klein, das es ohne Probleme ins Reisegepäck passt. Grazie, basta così! (italienisch: Danke, das genügt!)
käuflich zu erwerben am Kiosk oder hier.
Montag, 19. April 2010
...sonntagszeitung...
01:01 |
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Die Zeitschrift die hier fragt, liegt schon seit einiger Zeit bei mir herum und ich habe sie auch schon mit einigen kurzen Momenten der Aufmerksamkeit bedacht. Es musste allerdings erst Sonntag werden, damit ich dazu kam, mich mit ihr und einer Kokosnuss auf den Balkon zu verkriechen und zu stöbern...
Ich bin ein langjähriger Fan der brandeins und muss dennoch zugeben, dass ich sie immer seltener kaufe (früher hatte ich sie abonniert) und dann auch oft nicht ganz lese. Das ist allerdings nicht der Qualität des Wirtschaftsmagazins sondern meiner Faulheit geschuldet und der Tatsache, dass so viele andere hochwertige Blätter meinen Weg säumen. Dennoch maße ich mir an, hier festzustellen, dass die aktuelle, die für mich persönlich schönste Ausgabe seit langem ist, und das nicht nur, weil sie farblich mit meinem neuen Nagellack und meinem Lieblingsrock harmoniert. Ich interessiere mich zwar auch für Logistik und Marken und all die anderen Schwerpunkte der letzten Zeit, die April-Ausgabe widmet sich allerdings dem sehr privaten Thema Lebensplanung.
Spiel ohne Grenzen Überleben. Lernen. Das nächste Level erreichen.
Das Heft handelt von Menschen, die längst angekommen zu sein scheinen und dennoch oder gerade deshalb unzufrieden sind. Es spielt mit Gedanken von Metamorphose und Entwicklung, die im Berufsleben früher nicht vorstellbar waren.
Da auch mein Leben eher ein mäanderndes Band im Gefüge der Zeit ist, bin ich sehr angetan von der Idee sich und seine Orientierung gelegentlich zu überdenken, sich Freiräume zu schaffen und Dinge offen zu halten. Und so ist diese Ausgabe auch wegweisend und inspirierend für Menschen, die mehr erwarten von ihrem Leben, als Sicherheit und Monotonie.
Wir leben in Zeiten großer Veränderungen. Aber wie steht es mit dem eigenen Wendepunkt? Wie geht es weiter, ganz persönlich?
Was treibt Menschen an, die sich mit 45 Jahren dafür entscheiden den Buchhalterjob an den Nagel zu hängen, um die Berufsschule zu besuchen? In diesem Fall wollte die Frau Photographin werden. Und warum machen sich manche selbstständig um anschließend in ein Angestelltenverhältnis zurückzukehren? Hier zeichnen sich Lebenswege ab, die oftmals von Erfolg begleitet waren und das auch bleiben werden und trotzdem Brüche und Kanten aufweisen, die man in dieser Form nicht erwartet. Die Menschen in dieser brandeins sind alle Charaktere, die sich irgendwann dafür entschieden, ihr Leben selbst zu formen und das macht sie und daurch diese Ausgabe so faszinierend.
Die verlässlichste Konstante auf dem wechselhaften Arbeitsmarkt, erklärt die Berufsberaterin ihren Kunden, liege in ihnen selbst. Dann sagt sie etwa: "ich muss sie vor allen klugen Ratgebern warnen, sogar vor mir. Lassen Sie auch Ihren Solarplexus sprechen: Was sind Ihre Wünsche, Träume, Interessen, Fähigkeiten? Stellen sie sich die Frage: Wer bin ich?"
Ein guter Ansatz, während Industrie, Schule und Familie einem erklären, welche Berufe und welche Ausbildungen gefragt und zukunftsträchtig sind. Ein Wirtschaftmagazin, das uns empfiehlt auf unser Herz zu hören, ist tatsächlich weitaus mehr als nur Zahlen.
Donnerstag, 8. April 2010
...black times!
10:46 |
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Mein Leben mag ein recht unstetes solches sein, das nur wenig Regelmäßigkeit aufweist. Es gibt allerdings etwas, was ich nahezu jeden Donnerstag tue, sofern ich zu Hause bin. Ich hole Die Zeit aus dem Breifkasten und stöhne, wenn ich die Treppen wieder hinauf gehe, da der Anblick der Titelseite, mit all ihren Themen, und die Fülle des Papiers in meinen Händen mir ins Bewusstsein rücken, dass ich wieder einmal nicht mehr als die Hälfte werde lesen können. Es fehlt keinesfalls am Willen, vielmehr haben die Zeit und ihre Namensschwester ein zu divergentes Volumen.
Unabhängig davon, wie vollgepackt und verplant mein Donnerstag allerdings ist, für eines finde ich dann doch immer ein Wenig Raum: Das Magazin. Früher war ich eine der Personen, die mit der letzten Seite die Lektüre begannen und nicht selten steckte auch ich mir eine Zigarette an, bevor ich mir Giovanni di Lorenzos Fragen an Helmut Schmidt zu Gemüte führte. Seit dem Ende dieser Rubrik lese ich als erstes Martenstein und sehe mir das Bild von Jürgen Teller an. Wenn ich aber überhaupt und gar kein bisschen Luft habe um zu Lesen, so werfe ich doch immer einen Blick auf die Heiter bis Glücklich - Entdeckungen der Redakteure, die heute in ganz besonderem Glanze erstrahlen:
Ja, ihr seht richtig: Alles schwarz! Das aktuelle Magazin ist ein Designheft mit dem Titel: Weiss war die Farbe der Nuller Jahre, Jetzt kommt SCHWARZ. Und wen könnte das mehr begeistern, als jemanden, der sein komplett schwarzes MacBook so sehr liebt, dass er unglaubliche Angst vor dessen, sich allmählich einschleichender, Altersmüdigkeit hat. Jemanden, der sich wahnsinnig freute, als Siemens eine schwarze Waschmaschine auf den Markt warf, der dankbar für schwarze Mehrfachsteckdosen ist, und all den Leuten am liebsten ihr weißes Ohrstöpsel-Gekabel aus den Ohren reißen würde. Ganz zu schweigen vom jederzeit tragbaren Kleinen Schwarzen, schwarzen Sonnenbrillen, schwarzen (matten) Autos, dem schwarzen Flügel, schwarzem Lack...
Ich sag schwarze Mucke, schwarzer Block. Schwarzer Humor und schwarze Zahlen.
(Jan Delay, Wir Kinder vom Bahnhof Soul, Rave against the Machine)
In diesem Sinne: back to black
Alle Bilder sind abphotographierte Details aus dem aktuellen Zeit Magazin, Nr. 15 - 8.04.2010
Montag, 15. März 2010
...knicken und blank ziehen!
02:07 |
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Credit: bryan schutmaat (auf knicken)
Gute Texte kann man nicht nur in gedruckten Büchern finden, sondern auch in feinen Zeitschriften und im Internet. Eine dieser Zeitschriften erscheint heute (oder ist zumindest online zu lesen) und dank des Internets weiß ich, dass darin ein wunderschöner Text über die Ehe im Zeitalter des digitalen Beziehungs-Status zu finden ist.
Das angesprochene Magazin heißt Blank, erscheint seit Anfang 2009 in gedehnten Abständen und sprach mich bislang eher in kontrovers unschlüssiger Weise an. Ich bin der Meinung, dass das sich neu etablierende Blatt mit dem Untertitel Gesellschaft, Diskurs, Disko manche Gewichtung besser bewältigt als andere. So kann ich mich des Eindrucks nicht verwehren, dass gerade der musikalische Klangrahmen der den Disko-Part erfüllen soll, der Redaktion besonders am Herzen liegt. Hierdurch entstehen augenscheinlich wertvolle und tiefgreifende Portraits und Kritiken in diversen Klangfarben. Gesellschaft und Diskurs sind nach meiner Auffassung etwas weniger geliebte Parts, die zwar bedacht, aber oftmals unter der Überschrift bemüht einzustufen sind. Da hilft es auch nicht immer große Namen, wie Nilz Bokelberg oder Cosma Shiva Hagen, für politisches und gesellschaftliches verantwortlich zeichnen zu lassen.
Nun war bei knicken (ohnehin ein Gradmesser für Qualität) diese nachdenklich anmutende Bestandsaufnahme zu lesen, die fein geschrieben und gut durchdacht ein Bild der Abbildung von Beziehungen innerhalb von social-networks liefert. Der Artikel handelt unter anderem auch von der Abstraktion einer Beziehung - durch das Internet in rasender Geschwindigkeit ermöglicht. Er hinterfragt Gefühlsduseleien in diversen virtuellen Sphären und untersucht die rosa Wolken, die durch das Netz schweben. Das Blank-Magazin hat mit Teresa M. Buecker, der Autorin des Artikels, einen hervorragenden Fang gemacht, der die Bereiche Gesellschaft und Diskurs direkt und klar auf ein neues Niveau hebt...
Absolut lesenswert...im Netz oder im Heft! Ein Ausschnitt:
Credit: bryan schutmaat Western Frieze (auf knicken)
Neben das Herzklopfen, das mit loser Zunge schreiben lässt, tritt die erzählerische Perspektive des Absenders, der seine Liebesgeschichte als Fortsetzungsroman in 140 Zeichen oder Blogeinträgen verfasst. Partner und Selbstbild flüchten sich in die dritte Person, sprechen lauter, sprechen freizügiger und treten auf unter Namen, die sie als Figur inszenieren, anonymisieren und austauschbar machen. Der Mann, der Begleiter, Frau X und der Ex. Die Wahrung der Identität hinter abstrakten Begriffen beruhigt das Gewissen des freigiebigen Autors und gewährleistet zudem die Unendlichkeit der Geschichte: die nächste Frau, wird wiederum „die Frau“ getauft.
Samstag, 6. Februar 2010
...superpaper!
03:17 |
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Es ist Februar und somit landete in meinem Postfach diese Woche eine Nachricht, die da hieß: Die Jubiläumsausgabe von superpaper ist da! Nachdem zunächst der Downloadlink nicht funktionierte, ist nun alles schick und ich habe das Magazin auf meinem Desktop.
Superpaper, so nennt sich das Münchner Magazin, das seit 2009 nun die 5. Ausgabe veröffentlicht und hierbei ganz stringent auf sich selbst setzt. Gute Bilder. Gute Texte. Super Paper. Viel Vergnügen.
Dienstag, 26. Januar 2010
...neonaler Sex!
04:00 |
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da lang
Ich bin ehrlich. Ich habe etwas gegen die Zeitschrift Neon. So bin ich immer wieder beeindruckt, wie hier aus ansprechenden Themen, gute Photostreckenstrecken mit schlechtem Text generiert werden. Diese platziert man anschließend zwischen Beziehungsratschlägen für scheinbar 15-jährige und Kontaktanzeigen. Pseudopolitische Statements machen Interviews mit Weltstars zu aussagelosen Phrasenreihen und münden in der unendlichsten 'coming of age'-story eines 34-jährigen Wahlberliners.
this direction
Dennoch, ich habe auch etwas Gutes in dieser Zeitschrift entdecken dürfen:
Wie finde ich den G-Punkt?
"Viele Frauen und noch mehr Männer sagen immer noch: Er existiert gar nicht! Dieses Missverständnis kommt zustande, weil der G-Punkt im unerregten Zustand nicht angeschwollen und daher nur schwer zu finden ist. Es kann sinnvoll sein, erst einmal die Klitoris zu stimulieren. Legen Sie dann ihren Finger auf den oberen Eingang der Vagina. Lassen Sie den Finger langsam am Gewebe der oberen Vaginalwand entlanggleiten, bis sie nicht mehr weiterkommen. Bewegen Sie dann den Finger Richtung Bauchnabel auf und ab, als wollten sie jemanden heranwinken. Sie werden spüren, wie hinter der Haut der Vagina ein Teil des Gewebes hervortritt. das man sogar hin- und herschieben kann - das ist der Magic Spot. Um einem Mann die Suche danach zu erleichtern, kann eine Frau den punkt leicht mit dem Vaginalmuskel herausdrücken: Dafür muss sie nur so tun, als wolle sie unbedingt pinkeln."
(Emily Kramer, Sexratgeberin, New York in: NEON November 2009, Seite 92)
Ich wünsche allen viel Vergnügen beim Suchen und Finden!
Wie finde ich den G-Punkt?
"Viele Frauen und noch mehr Männer sagen immer noch: Er existiert gar nicht! Dieses Missverständnis kommt zustande, weil der G-Punkt im unerregten Zustand nicht angeschwollen und daher nur schwer zu finden ist. Es kann sinnvoll sein, erst einmal die Klitoris zu stimulieren. Legen Sie dann ihren Finger auf den oberen Eingang der Vagina. Lassen Sie den Finger langsam am Gewebe der oberen Vaginalwand entlanggleiten, bis sie nicht mehr weiterkommen. Bewegen Sie dann den Finger Richtung Bauchnabel auf und ab, als wollten sie jemanden heranwinken. Sie werden spüren, wie hinter der Haut der Vagina ein Teil des Gewebes hervortritt. das man sogar hin- und herschieben kann - das ist der Magic Spot. Um einem Mann die Suche danach zu erleichtern, kann eine Frau den punkt leicht mit dem Vaginalmuskel herausdrücken: Dafür muss sie nur so tun, als wolle sie unbedingt pinkeln."
(Emily Kramer, Sexratgeberin, New York in: NEON November 2009, Seite 92)
Ich wünsche allen viel Vergnügen beim Suchen und Finden!
this direction 2
Montag, 25. Januar 2010
...101 cookbooks!
05:09 |
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Sparkling Cranberries, Credit: 101 Cookbooks
Ich bin kein Freund von Montagen. Wahrlich nicht. Es hat auch nicht nur etwas damit zu tun, dass das Wochenende nun vergangen ist und von mir Arbeitseifer erwartet wird. Ich habe ohnehin keine festen Arbeitszeiten und auch an Sonn- und Feiertagen meist mehr als genug zu tun. Allerdings sind viele andere Leute grummelig und das dauert oftmals bis Mittwoch. Dann freuen sie sich wieder auf das kommende Wochenende. Ein weiterer Nachteil ist, dass montags die meisten Museen und Galerien geschlossen sind...
Ich bleibe an diesem Tag deshalb gerne zu Haus und beschäftige mich mit den schönen Freuden der Welt. Dazu gehören in meinem Fall gutes Essen und gute Literatur. Am schönsten ist es da natürlich, wenn sich beides trifft und in einem schönen Buch fusioniert...
Das passiert des öftern in Romanen (z.B. T.C. Boyle: TalkTalk), was vermutlich daran liegt, dass viele Autoren ihre Freizeit damit verbringen Leckereien zuzubereiten. Wer ein Büchersammler und Feinschmecker ist, entwickelt über kurz oder lang allerdings auch eine innige Beziehung zu Kochbüchern. So stapeln sie sich auch bei mir in den Regalen.
Genauso erging es wohl Heidi Swanson, als sie ihren überaus erfolgreichen und lesenswerten Blog 101 Cookbooks gründete. Sie beschloss irgendwann, dass sie nun keine neuen Kochbücher mehr kaufen würde und stattdessen lieber mehr kochen sollte. Sie hatte zwar um die hundert Bücher zum Thema Essen im Regal stehen, kochte aber immer die gleichen Rezepte. Das sollte sich ändern. Seit diesem Entschluss versorgt sie nun Ihre Leser mit köstlichen, hauptsächlich natürlichen und gesunden Gerichten. Außerdem macht sie wunderschöne Photos von den Zutaten und Ergebnissen. Allein diese machen einen Besuch der Seite zum bezaubernden Erlebnis.
Ich werde nun weiter stöbern und wer weiß, vielleicht entdecke ich ein Glück bringendes Rezept oder kleine Köstlichkeiten, die mir helfen dem ein oder anderen Montags-Muffel den Tag zu versüßen....
Beans with Seitan, Credit: 101 Cookbooks
Ginger Chip Cookies, Credit: 101 Cookbooks
Ingredients: Red Posole Recipe, Credit: 101 Cookbooks
Dienstag, 5. Januar 2010
Wir Kleinbürger!
03:02 |
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Klaus Staeck, 1972
Die Frage also bleibt: was ist so einzigartig, so verführerisch am Tischfeuerzeug, am Pepsodentgeschmack, an der konkreten Poesie, am Hobby-Raum, an Sesame-Street, an der Plastik-Zitrone, (...) an der Polaroid-Kamera, an der Auslegeware, (...) an der Metallic-Legierung, am Freizeithemd, an der Science-Fiktion, an der Flugzeugentführung an der Digitaluhr, daß es von Kamtschatka bis Feuerland niemanden, keine Nation keine Klasse gibt, die dagegen immun wäre? Ist gegen das, was unserer Klasse einfällt wirklich kein Kraut gewachsen? (...) Müssen die Vietnamesen Valium schlucken? Führt kein Weg vorbei an der Verhaltenstherapie (...)?
fragte Hans Magnus Enzensberger in seinem Essay Von der Unaufhaltsamkeit des Kleinbürgertums / Eine soziologische Grille (1976). Es sollte einer Werkgruppe Sigmar Polkes den Titel verleihen: Wir Kleinbürger! Diese entstand in den 1970ern in der BRD und wurde im vergangenen Jahr von der Hamburger Kunsthalle zum Zentrum einer dreiteiligen Ausstellung gemacht. Der dritte Teil beschäftigt sich mit der politischen Dimension dieser Bilder und stellt sie in Zusammenhang mit dokumentarischen Elementen und dem Schaffen befreundeter Künstler, wie zum Beispiel Klaus Staeck. (Dieser wurde 1970 mit dem Zille Preis für sozialkritische Grafik ausgezeichnet und fungiert seit 2006 als Präsident der Akademie der Künste in Berlin). Zudem wird sie mit einer weiteren Werkgruppe Polkes, Original + Fälschung kombiniert.
Die Ausstellung präsentiert sich so hochgradig politisch, dass der Besuch gelegentlich einer informativen Zeitreise gleichkommt. In dieser Zeit mündeten die hippiesken Utopien Mancher in die Gewalttaten der RAF und die Bürgerlichkeit vieler sah sich bedroht. Die Themen der 1970er Jahre, die Ironie und Ablehnung gegenüber der kleinbürgerlich und spießig anmutenden BRD werden in großflächigen Farbspielen, voller Zitate und Anspielungen auf die Populärkultur manifestiert. Polke beschrieb das folgendermaßen:
Meine Kunst ist wie ein Busch, der beschnitten worden ist durch Vorurteile - aber wir treiben trotzdem oder erst recht. Wir lassen uns das Blühen nicht verbieten. Und wir wuchern nicht nur nach oben, sondern auch nach unten.
Sigmar Polke, Remingtons Museums-Traum ist des Besuchers Schaum, 1979
Sigmar Polke, Sicherheitsverwahrung, 1979
Sigmar Polke, Supermarkets, 1976
Die Schau wurde vom Kritikerverband AICA zur Ausstellung des Jahres 2009 gewählt und ist noch bis zum 17. Januar zu sehen.
Wem es nicht möglich sein sollte, diese vielschichtige und nachhaltig beeindruckende Ausstellung noch zu Besuchen, dem möchte ich gerne den begleitenden Katalog empfehlen. Hierin finden sich diverse Essays und Dokumente einer aufregenden Zeit. Unter Anderem von Diedrich Diedrichsen, Max Schulze und Viktoria Schmidt-Linsenhoff.
Aus dem Klappentext:
Das Buch bietet ein Panorama der von Hippietum, Proto-Punk, Frauenbewegung und Terrorismus geprägten BRD, es zeigt einen völlig neuen Sigmar Polke: Zu entdecken ist ein Polke im Plural.
>>>> Aktuell nicht lieferbar, aber es wird bestimmt bald eine neue Auflage geben!
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