Montag, 5. April 2010

...Utopia Matters!



Edward Burne-Jones, Entwurf, Elaine, 1870 Hersteller: Morris & Co. (Detail)


Es sind unsere Träume, Wünsche und Phantasien, die uns immer wieder antreiben Neues zu schaffen und zu formulieren. Unsere Visionen sind es, die die Welt verändern oder zumindest veränderbar erscheinen lassen. 

Thomas Wilmer Dewing, Sommer, um 1890 (Detail)

Henri-Edmond Cross, Ausflug, 1895 (Detail)


Jan Toorop, Die Schelde bei Veere, 1907 (Detail)


In besonderem Maße gilt das für die Kunst, wobei mit Hilfe allerhand phantastischer Ideen, immer wieder aufs neue an der Umwälzung der Welt gearbeitet wird. Und so sind die Utopien auch das, was die Nazarener, die Pointilisten und den Konstruktivismus verbindet, obschon Ihre Arbeiten keinerlei Parallelen aufzuweisen scheinen. Vielmehr ist die Theorie der allgemeinen sowie der künstlerischen Metamorphose das tragende Verbindungsglied, das somit auch zum Rahmen einer aktuellen Ausstellung wurde. So zeigt das Deutsche Guggenheim in Berlin in der aktuellen Ausstellung Utopia Matters, neben Malerei aus verschiedenen Epochen auch Kunsthandwerkliches und industriell Gefertigtes, wie den bekannten Sessel B3 von Marcel Breuer. Im Vorwort des Kataloges, das Jürgen Fitschen, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, verfasste, ist daher zu lesen:

So ist auch Utopia Matters mehr als eine retrospektive Ausstellung. Die Vision einer gesellschaftlichen Erneuerung durch Kunst und Kunstgewerbe, die die Präraffaeliten, die Arts-and-Crafts-Bewegung oder das Bauhaus entwarfen, ist gerade für eine junge Künstler- und Designergeneration hochaktuell. Diese Ausstellung macht erfahrbar, welch tragende Rolle die gesellschaftlichen Dimensionen von Kunst, Architektur und Design für die Moderne und ihre Vorläufer spielten.  


John Henry Dearle, Der Pflaumenbaum, um 1919-1923, Hersteller: Morris & Co., Stickerei Helen Lucas Tooth (Details)


Das Deutsche Guggenheim in Berlin liefert jedenfalls in regelmäßigen Abständen den Beweis dafür, dass man weder bombastische Räume noch außergewöhnliche Architektur benötigt um eine sehenswerte Ausstellung hervorzubringen (zuletzt mit der Ausstellung: Abstraktion und Einfühlung). Nicht allein die Idee, die hinter der Kuration steckt ist entscheidend, wohl wahr, aber sie ist dennoch ausschlaggebend. Neue oder neu entdeckte kunsthistorische Ansätze und Verknüpfungen können sich für die Besucher schließlich als anregender erweisen, als plumpe Größe und extrovertiertes Namedropping.
Aktuell lässt sich übrigens auch der Katalog für die Hälfte des üblichen Preises (nun ca. 16 €) erwerben. Das ist besonders erfreulich, da sich die Anschaffung sehr lohnt um erfahrenswertes über die neun vorgestellten Kunstströmungen und die Gedankenwelten selbiger zu lesen. 

John Everett Millais, Elizabeth Siddal: Studie für Ophelia, 1852 (Detail)





Utopia Matters

bis zum 11. April 2010 im

Deutsche Guggenheim 



Unter den Linden 13/15
10117 Berlin







Täglich von 10 bis 20 Uhr




Fon +49 - (0)30 - 20 20 93-0
Fax +49 - (0)30 - 20 20 93-20

Vasily Kandinsky, Bunte Stäbchen, 1928





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